2 | Inderwisch: Stottermodifikationstherapie

Sascha Inderwisch, Medizinische Akademie Ulm (IB)
Stottern – von der Übung zum Transfer – kompakt. Gestaltung des Übungstransfers in der Stottermodifikationstherapie mit Jugendlichen und Erwachsenen

Workshopbeschreibung
Der Therapieerfolg ist immer abhängig von der Umsetzung des Erlernten in den Alltag. Gerade in der Stottertherapie spielt der Transfer von Beginn an und nicht erst gegen Ende der Therapie eine zentrale Rolle. Oftmals zeigt sich, dass Betroffene für das Üben im realen Leben oftmals nicht ausreichend desensibilisiert sind, obwohl sie die Techniken im Therapieraum umsetzen können. Therapierende stehen vor der Herausforderung, die Betroffenen von Anfang an dabei zu unterstützen, das in der Therapie Erlernte auch im Alltag umzusetzen. In-Vivo-Arbeit, Therapiemotiviation und Selbsthilfe nehmen dabei einen großen Stellenwert in der Therapie ein.
Der Workshop gibt in kleinen Impulsen Anregungen zur Gestaltung des Übungstransfers in allen Phasen der Stottermodifikationstherapie (Identifikation, Desensibilisierung, Modifikation, Stabilisierung). Diskutiert wird überdies die Bedeutung der Selbsthilfe, der In-Vivo-Arbeit und der Therapiemotivation.

Seminarablauf / Inhalte

  • kurzer Streifzug über die Stottermodifikationstherapie (in Anlehnung an das van Riper-Konzept)
  • kurze Besprechung von häufigen Schwierigkeiten in der Transfergestaltung und Rahmenbedingungen für einen effektiven Transfer
  • Anregungen/Therapieideen zur Gestaltung des Transfers für die jeweiligen Therapiephasen
  • Vorstellung eines Konzepts zur Erfassung der Therapiebereitschaft und Widerständen

Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Therapierende und Wiedereinsteigende, die
bereits über grundlegendes Wissen im Bereich der Stottermodifikationstherapie
verfügen. Grundkenntnisse über die Diagnostik und den Therapieaufbau einschließlich
der gängigen Techniken (Prolongation, Pullout, …) werden vorausgesetzt.

Über den Referenten
Sascha Inderwisch schloss seine Ausbildung zum Logopäden 2009 an der Lehranstalt für Logopädie in Rheine ab. Anschließend war er bis 2012 als Logopäde in einem ambulanten Therapiezentrum für Kinder und Erwachsene in Augsburg tätig. Ab 2012 arbeitete Sascha Inderwisch in verschiedenen Praxen und klinischen Einrichtungen u.a. in der Abteilung für Physikalische Frührehabilitation im Städtischen Klinikum München-Bogenhausen und im Konsildienst der Stroke-Unit im Stadtkrankenhaus Schwabach mit den Schwerpunkten Dysphagie und TK-Management. Sascha Inderwisch ist Dozent für das Fach “Laryngektomie” an der Berufsfachschule für Logopädie in Ulm (IB) und absolvierte berufbegleitend das Bachelorstudium der „Medizinalfachberufe“ (FH-Nordhessen) und das Masterstudium„Erwachsenenbildung“ (TU Kaiserslautern). Von 2014 bis 2020 war er primär als Lehrlogopäde (Unterricht und Supervision) an der Berufsfachschule für Logopädie in Fürth für die Fachbereiche “Redeflussstörungen” und “Dysphagie”, und zuletzt an der Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie am Klinikum der Universität München für den Fachbereich “Neurologische Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen” tätig. Derzeit ist Sacha Inderwisch als Referent an verschiedenen Bildungseinrichtungen in der Aus- und Weiterbildung von LogopädInnen tätig.