Draußen tobt das Leben – Förderung der pragmatisch-kommunikativen und emotionalen Kompetenzen durch In-vivo-Therapie
Ann Katrin Clermont, Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Förderpädagogik und Inklusive Bildung
Workshopbeschreibung
„Draußen liegen die Tränen, die Hürden, die Misserfolge, versagt die Kommunikation, die Stimme, die Beziehungsaufnahme, der Kontakt. […] Draußen tobt das Leben“ (Wendlandt 2003, S. 1). In seinem Buch “Veränderungstraining im Alltag” verdeutlicht Wolfgang Wendlandt die vielfältigen Herausforderungen, denen Kinder und Erwachsene im Alltag gegenüberstehen. Die alltägliche Kommunikation erfordert von Kindern nicht nur sprachliches Geschick, sondern auch soziale und emotionale Kompetenzen. Insbesondere Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten scheinen dabei vor größeren Hürden zu stehen. Studien belegen, dass Kinder mit sprachlichen Defiziten im freien Spiel deutlich weniger Zeit mit Gleichaltrigen verbringen als Kinder ohne sprachliche Defizite. Die potenziellen Konsequenzen wie Einsamkeit, soziale Ausgrenzung und das Fehlen von Freundschaftsbeziehungen sind gut dokumentiert und können bis ins Erwachsenenalter persistieren. Wie können wir also Kinder unterstützen, sich in dieser turbulenten Welt zurechtzufinden? In diesem Zusammenhang möchte ich gemeinsam mit Ihnen die In-vivo-Therapie zur Förderung dieser Fähigkeiten beleuchten.
Über die Referentin
Ann Katrin Clermont hat 2019 in Gießen ihr Erstes Staatsexamen für Sonderschullehramt (Schwerpunkte: Geistige Entwicklung und Sprachheilpädagogik) abgelegt. Im Anschluss hat sie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet, sowie parallel an einer Sprachheilschule unterrichtet und gefördert. In ihrem Promotionsprojekt beschäftigt sich Ann Katrin Clermont u.a. mit den pragmatisch-kommunikativen Fähigkeiten, dem Selbstwertgefühl und dem Sozialverhalten.