5 | Sickert: CIAT

Dr. Almut Sickert, MEDIAN Klinik NRZ, Magdeburg
CIAT – Eine intensive Form der Aphasietherapie

Workshopbeschreibung
In dem Workshop wird eine evidenzbasierte Modifizierung der Constraint-Induced Aphasia Therapy vorgestellt. CIAT ist eine intensiv durchgeführte Intervalltherapie. Durch die Unterdrückung nonverbaler Strategien und die Fokussierung auf sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten können signifikante Verbesserungen der sprachlichen Leistungen erreicht werden. In dem Workshop wird die Methode dargestellt, Möglichkeiten der Integration in den klinischen Alltag besprochen sowie Wirksamkeitsnachweise präsentiert.

Über die Referentin
Dr. Almut Sickert arbeitet seit 2001 in der neurologischen Rehabilitation. 2010 übernahm sie den Bereich spezieller Aphasietherapie. Seit 2014 ist sie als Therapieleiterin tätig. Neben der klinischen Tätigkeit ist sie als Dozentin in der Erwachsenenbildung beschäftigt. Ihr Schwerpunkt in Forschung, Lehre und Therapie ist die Anwendung intensiver Therapieverfahren bei der Behandlung von Patient:innen mit Aphasien aller Verlaufsphasen.

4 | Petzer: Mehrsprachigkeit & Aphasie

Julia Petzer, SRH Fachschule für Logopädie, Stuttgart
Bonjour, Ni hao, Merhaba – Der cross-linguistische Transfer in der mehrsprachigen Aphasietherapie

Workshopbeschreibung
Im Workshop geht es vor allem darum, den sogenannten cross-linguistischen Transfer (CLT) zur Förderung aller Sprachen zu nutzen. Dieser wird als wichtiger Bestandteil in der mehrsprachigen Aphasietherapie zunächst theoretisch erläutert. Daraus ergeben sich erste Implikationen für die Therapie, welche im Workshop praktisch vermittelt werden. Diese Therapiemöglichkeiten zur Förderung aller von der Patientin bzw. vom Patienten gesprochenen Sprachen werden aufgezeigt und im Ansatz praktisch erprobt (vgl. Semantic Feature Analysis, Kognate).
Der Workshop bietet einen Raum zum interkulturellen Lernen, zum kollegialen Austausch und zur Generierung eigener Ideen sowie Handlungsmöglichkeiten.

Über die Referentin
Julia Petzer absolvierte 2012 ihre Ausbildung zur Logopädin an der BBS in Leipzig. Anschließend begann sie das Bachelor-Studium an der HAWK in Hildesheim und schloss dieses 2014 mit dem Bachelor of Science ab. Sie absolvierte 2017 den Master-Studiengang Sprechwissenschaft an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). Als Logopädin arbeitete sie in ambulanten Praxen überwiegend mit mehrsprachigen Patient:innen. Aktuell ist sie als Logopädin und als Dozentin an der SRH Fachschule in Stuttgart tätig.

3 | Nerz: Transferarbeit

Verena Nerz, Praxis für Logopädie, Beratung und Supervision, Reutlingen
Transferarbeit in der Sprachtherapie gemeinsam gestalten – Zusammenspiel von Therapie und häuslicher Eigenarbeit

Workshopbeschreibung
Das Vertragskonzept aus der Transaktionsanalyse eignet sich gut, um die Transferarbeit mit den Patient:innen gemeinsam zu planen und umzusetzen. Im Workshop wird dieses Konzept in knapper Form dargestellt und die Anwendung auf verschiedene Störungsbilder und Therapiephasen aufgezeigt. Im Anschluss haben die Teilnehmer:innen Gelegenheit, eigene Fragestellungen und Beispiele einzubringen. Gemeinsam sollen Möglichkeiten erarbeitet werden, mit den typischen Fallen und Hindernissen bei der Transferarbeit kreativ und lösungsorientiert umzugehen.

Über die Referentin
Nach der Ausbildung zur Logopädin arbeitete Verena Nerz zunächst als Angestellte in einer logopädischen Praxis, in einer neurologischen Rehaklinik, an einer Schule für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche und an einem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ). Im Jahr 2000 gründete sie ihre eigene Praxis für Logopädie in Reutlingen. Berufsbegleitend hat sie sich zur Transaktionsanalytikerin weitergebildet und 2008 mit der Prüfung abgeschlossen. Darüber hinaus ist ebenfalls als Geistliche Begleiterin ausgebildet und engagiert sich im „Netzwerk Beziehung in der Sprachtherapie/Logopädie“. Seit 2006 bietet Verena Nerz psychologische Beratung und berufliche Supervision an und gibt als Referentin und Workshopleiterin ihr Wissen und ihre Erfahrung weiter.

2 | Inderwisch: Stottermodifikationstherapie

Sascha Inderwisch, Medizinische Akademie Ulm (IB)
Stottern – von der Übung zum Transfer – kompakt. Gestaltung des Übungstransfers in der Stottermodifikationstherapie mit Jugendlichen und Erwachsenen

Workshopbeschreibung
Der Therapieerfolg ist immer abhängig von der Umsetzung des Erlernten in den Alltag. Gerade in der Stottertherapie spielt der Transfer von Beginn an und nicht erst gegen Ende der Therapie eine zentrale Rolle. Oftmals zeigt sich, dass Betroffene für das Üben im realen Leben oftmals nicht ausreichend desensibilisiert sind, obwohl sie die Techniken im Therapieraum umsetzen können. Therapierende stehen vor der Herausforderung, die Betroffenen von Anfang an dabei zu unterstützen, das in der Therapie Erlernte auch im Alltag umzusetzen. In-Vivo-Arbeit, Therapiemotiviation und Selbsthilfe nehmen dabei einen großen Stellenwert in der Therapie ein.
Der Workshop gibt in kleinen Impulsen Anregungen zur Gestaltung des Übungstransfers in allen Phasen der Stottermodifikationstherapie (Identifikation, Desensibilisierung, Modifikation, Stabilisierung). Diskutiert wird überdies die Bedeutung der Selbsthilfe, der In-Vivo-Arbeit und der Therapiemotivation.

Seminarablauf / Inhalte

  • kurzer Streifzug über die Stottermodifikationstherapie (in Anlehnung an das van Riper-Konzept)
  • kurze Besprechung von häufigen Schwierigkeiten in der Transfergestaltung und Rahmenbedingungen für einen effektiven Transfer
  • Anregungen/Therapieideen zur Gestaltung des Transfers für die jeweiligen Therapiephasen
  • Vorstellung eines Konzepts zur Erfassung der Therapiebereitschaft und Widerständen

Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Therapierende und Wiedereinsteigende, die
bereits über grundlegendes Wissen im Bereich der Stottermodifikationstherapie
verfügen. Grundkenntnisse über die Diagnostik und den Therapieaufbau einschließlich
der gängigen Techniken (Prolongation, Pullout, …) werden vorausgesetzt.

Über den Referenten
Sascha Inderwisch schloss seine Ausbildung zum Logopäden 2009 an der Lehranstalt für Logopädie in Rheine ab. Anschließend war er bis 2012 als Logopäde in einem ambulanten Therapiezentrum für Kinder und Erwachsene in Augsburg tätig. Ab 2012 arbeitete Sascha Inderwisch in verschiedenen Praxen und klinischen Einrichtungen u.a. in der Abteilung für Physikalische Frührehabilitation im Städtischen Klinikum München-Bogenhausen und im Konsildienst der Stroke-Unit im Stadtkrankenhaus Schwabach mit den Schwerpunkten Dysphagie und TK-Management. Sascha Inderwisch ist Dozent für das Fach “Laryngektomie” an der Berufsfachschule für Logopädie in Ulm (IB) und absolvierte berufbegleitend das Bachelorstudium der „Medizinalfachberufe“ (FH-Nordhessen) und das Masterstudium„Erwachsenenbildung“ (TU Kaiserslautern). Von 2014 bis 2020 war er primär als Lehrlogopäde (Unterricht und Supervision) an der Berufsfachschule für Logopädie in Fürth für die Fachbereiche “Redeflussstörungen” und “Dysphagie”, und zuletzt an der Staatlichen Berufsfachschule für Logopädie am Klinikum der Universität München für den Fachbereich “Neurologische Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen” tätig. Derzeit ist Sacha Inderwisch als Referent an verschiedenen Bildungseinrichtungen in der Aus- und Weiterbildung von LogopädInnen tätig.

1 | Schröter: Mutismus

Carolin Schröter, ZAPP Berlin
»Man sollte öfters einen MUTausbruch haben« – Erste Schritte in der Arbeit mit selektiv mutistischen Kindern

Workshopbeschreibung
Für die Therapie mit Kindern mit selektivem Mutismus ist eine Menge MUT gefragt, vor allem auf Seiten der Therapeut:innen. MUT, Zeit und Raum zu schaffen, ohne verbal zu kommunizieren. MUT, sich selbst zurücknehmen zu können. MUT, mit dem Kind und den Eltern zu experimentieren. Der kleine Workshop bietet Ideen für die ersten Schritte in der Therapie bei selektivem Mutismus. Besonders eingeladen sind Therapeut:innen, die sich für das Thema Mutismus interessieren und sich an die therapeutische Umsetzung herantasten möchten.

Über die Referentin
Carolin Schröter arbeitet als akademische Sprachtherapeutin seit vielen Jahren im ZAPP Berlin. Neben der intensiven Arbeit in den Bereichen auditive Verarbeitung und Schriftsprachstörungen, fokussiert sie ihre Tätigkeit auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit selektiven Mutismus. Hierbei kombiniert sie Methoden aus den verschiedenen Therapiekonzepten der systemischen Mutismustherapie (SYMUT®), der Dortmunder Mutismus Therapie (DortMuT®) sowie dem Ansatz Mutig sprechen (Sabine Laerum).